Pflegehinweise für Keramikgeschirr
Mit diesen Tipps zur Pflege, werden Sie lange Freude an Ihrem Geschirr aus Steingut haben.
Feine graue Kratzer und Striche durch Besteckabrieb
Besteckabrieb sind feine graue Striche, Kratzer oder Streifen auf Ihrer Keramik, die nach einer gewissen Zeit der Benutzung auf dem Geschirr zu finden sind. Es handelt sich hier nicht um Fehler in der Glasur, sondern lediglich um Messer- oder Besteckabrieb. Wie der Name schon sagt, handelt es sich dabei um die verstärkte Abnutzung des Bestecks auf dem Geschirr. Dieses Problem tritt gleichermassen bei Keramik und Porzellan auf. Mit der Einführung der Geschirrspülmaschine kam es verstärkt zu Besteckabrieb. Von Hand gespültes Geschirr hat gewissermassen einen „Schutzfilm“: In der Maschine wird das Spülgut aber stets vollständig entfettet, dadurch wird durch eine verstärkte Reibung die Gefahr von Besteckabrieb erhöht.
Massnahme
Der Abrieb lässt sich nicht vollständig vermeiden. Sie können diesem jedoch durch folgende Massnahmen vorbeugen:
- Verwenden Sie geschliffene, scharfe Messer. Dadurch wird weniger Druck beim Schneiden auf den Teller ausgeübt. Selbst sehr glatte und harte Glasuroberflächen lassen bei hohem Druck Metallabrieb entstehen.
- Bei Säuberung in der Spülmaschine darauf achten, dass immer genügend Klarspüler und Salz in den entsprechenden Kammern sind
- Verwendung phosphatfreier Spülmittel
Reinigung
Besteckabrieb lässt sich leicht mit einem milden, scheuerfreien Reinigungsmittel für Chromstahl oder Cerankochfelder und einem handelsüblichen Schwamm reinigen. Natürlich gibt es auch speziellen Porzellanreiniger im Handel.
Rückstände von Tee und Kaffee
Tee und einige Kaffeesorten enthalten eine Vielzahl von ätherischen Ölen. Koffein und Alkaloide. Diese Mixtur bildet beim Erhitzen einen zähflüssigen Schleier, der alles umschliesst, was mit ihm in Berührung kommt. Dies sind keine Fehler im Porzellan, sondern alle Rückstände lassen sich vollständig entfernen.
In Ländern mit ausgeprägter Teekultur lernt man, dass die Teekannen oder Tassen grundsätzlich nicht gespült werden. Einige Teekenner schwören auch hierzulande auf diese Patina. Mikrobiologisch sind die Rückstände von chemischen Spülmitteln weitaus gefährlicher, als die optischen Rückstände von Thein, Fetten und Ölen.
Reinigung
Mit einer Tablette Gebissreiniger lasse sich die Rückstände auflösen.
Glasurabnützung
Vermeiden Sie das Reinigen oder Einweichen mit ätzenden Putzmitteln. Besonders bei Steingutglasuren sollte darauf geachtet werden, dass diese beim Verzehr von stark säurehaltigen Speisen, wie z.B. Zitronen, nicht unnötig lang der Fruchtsäure ausgesetzt wird, da dies langfristig die Glasur angreift.
Keramikgeschirr in der Mikrowelle
In der Mikrowelle dehnen sich Luft und Wasser beim Erwärmen schnell und stark aus und können dadurch zum Bruch oder zu Spannungsrissen in der Glasur führen. Dies gilt besonders dann, wenn die Geschirrteile nach dem Spülen nicht richtig ausgetrocknet sind. Der Scherben bei Steingut-Erzeugnissen ist etwas stärker als bei Porzellan und weniger dicht und daher ist dieser empfindlicher.
Keramikgeschirr im Backofen
Bei der Nutzung im Backofen ist darauf zu achten, dass der Backofen nicht vorgeheizt wird: grosse Temperaturunterschiede (Kälte- oder Hitzeschock) sind zu vermeiden. Die dadurch erzeugten Spannungen können zu Glasurrissen oder zum Bruch führen. Das Geschirr darf nicht auf der Herdplatte erhitzt werden.
Keramikgeschirr von Hand spülen oder Spülmaschine?
Beide Bezeichnungen «Spülmaschinenfest» und «Spülmaschinengeeignet» sagen grundsätzlich aus, dass das Geschirr in der Spülmaschine gereinigt werden darf. Wenn ihr Geschirr aber nicht als «spülmaschinenfest» gekennzeichnet ist, empfehlen wir Ihnen, dieses besser von Hand zu spülen.
Spültipps:
- Achten Sie bitte beim Einräumen in die Geschirrspülmaschine darauf, dass die Teile nicht gegeneinander schlagen und keine Teile übereinander liegen, die sich gegenseitig zerbrechen könnten.
- Stark alkalihaltige Spülmittel greifen mitunter die Glasur bei Steingut oder das Dekor bei Porzellan an. Verwenden Sie daher immer milde Spül- und Glanzprodukte sowie Regeneriersalz, je nach Härtegrad des Wassers.
- Hohe Spültemperaturen über 50 °C verstärken die schädigende Wirkung und können auch festhaftende Niederschläge auf dem Spülgut begünstigen (z.B. kristallisierter Kalk). Dies führt ebenfalls oft zu Besteckabrieb.
- Schleier können durch Laugenverschleppung in der Spülmaschine oder Stärkeablagerungen entstehen. Diese löst sich nämlich erst bei mindestens 62 °C, was für Steingut zu heiss ist.
- Nach dem Spülgang sollte die Maschine sofort geöffnet werden. Geschirr aus Steingut kann etwas Wasser aufnehmen, daher sollte man ihm eine gewisse Trocknungszeit gönnen, bevor es im Schrank gestapelt wird.